In den vergangenen Wochen ertappte ich mich immer öfter dabei, dass ich mich nach ein bisschen mehr Zweisamkeit sehnte. Schließlich nahm ich mir Zeit für diesen Gedanken und fügte die Puzzleteile meines Alltags zusammen: Das Leben meint es gut mit mir, verlangt aber auch einiges. Selbstverwirklichung – aber mit der richtigen Work-Life-Balance, körperliche Fitness – aber ohne verbissen zu sein, talentierte Kinder – aber ohne sie zu überfordern. Und dann noch eine Partnerschaft, die diese Bezeichnung auch verdient und von Wertschätzung und Liebe geprägt ist. Ein kunterbuntes Bild entstand, mit vielen liebenswerten Teilen, bei dem aber die ungestörte Romantik und der „Kuschelfaktor“ tatsächlich oft zu kurz kommen. Nachdenken tut gut und festigte den Gedanken in mir: Ich möchte ein paar Tage mit meinem Mann allein verbringen.
Wir zwei, ganz privat
Bergurlaub in Tirol, Vier-Sterne Superior, Wellness, Designer-Suiten, Kulinarik, Kurzurlaub, kurze Anreise: Diese Schlagworte brachten mich zu einem „Premium Private Retreat“. Dieser Namenszusatz hebt das ElisabethHotel in Mayrhofen im Zillertal schon im Web von anderen Hotels ab. Ein paar Klicks und ich wusste: hier bin ich auf der richtigen Spur. Die Visionen der Gastgeberfamilie Josef Moigg haben mir gleich gefallen: ein Refugium der Entspannung, in dem ausschließlich Erwachsene eine private Auszeit genießen und neue Kraft tanken können. Neu designt für den kleinen Luxus zwischendurch. Genau das war es, was ich suchte.
120 m² – nur für uns
Carpe diem – nutze den Tag: Viel Überredungskunst hat es nicht gebraucht, um meinen Mann für ein Wochenende zu zweit im ElisabethHotel zu gewinnen. „Nur du und ich“ hat gereicht. Nach ein paar Überlegungen – wenn schon endlich zweisam, dann mit Stil – entschieden wir uns für die 120 m² große Heaven Penthouse Suite. Heaven – ja so habe ich mich gefühlt, als ich das erste Mal die Suite betrat. Nicht nur, dass sich diese ganz oben im Hotel befindet, auch die Ausstattung mit den gemütlichen Designermöbeln, dem offenen Kamin und den kuscheligen Stoffen geben einem das Gefühl irgendwo im Himmel angekommen sein zu müssen. Mein absolutes Highlight: die riesige freistehende Badewanne in dem großen, hellen Bad und der Blick nach draußen auf die Dachterrasse.
A propos Dachterrasse: von hier aus hat man einen Wahnsinnsblick auf die Berge und auf den süßen Ort Mayrhofen mit seinen netten alpenländischen Häusern. Mein Tipp: Rechtzeitig zur blauen Stunde, so gegen 21 Uhr im Sommer mit einem Drink zuschauen, wie sich der Himmel von rosa, blau über violett verfärbt und die Berge einhüllt. So schön!
Loslassen und locker werden
Ich wollte ein Wochenende, an dem wir uns einfach treiben und den Kopf „wieder zurechtrücken“ lassen können. Eine Massage vielleicht, die uns den Alltag leichter schultern lässt. Volltreffer: das 1.400 m² große Elisense Spa entpuppte sich als perfekter Platz dafür. Wie man das Spa beschreiben kann? Geschmackvoll, sehr „aufgeräumt“ und geradlinig im Design. Der dunkle Naturstein erzeugt ein warmes Ambiente. Und die bequemen Liegen drinnen und draußen auf der Sonnenterrasse eignen sich hervorragend, um zu dösen, zu lesen oder die Sonne und frische Bergluft zu genießen.
Im Innenbereich führen am oberen Ende des Raumes Stufen zu einem Podest mit Whirlpool, von dessen Rändern das Wasser überläuft. Ich liebe dieses Geräusch. Es hat so etwas Beruhigendes. Überhaupt: alles fließt hier – und auch ich bin beinah zerflossen im Herzstück des Elisense Spas: dem 17 Meter langen Indoorpool. Wer genau hinhört, kann der Unterwassermusik lauschen. Loslassen und genießen kann so einfach sein. Das Spa-Team bietet Therapien für den Körper, für den Geist, für die Seele. Wir entschieden uns für eine Paar-Anwendung in der Duo-Kabine: eine Hot-Stone-Massage für mich und eine Vitalmassage für meinen Mann. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal so locker war.
Tirolerisch eingekocht
Erst der Hunger vertrieb uns aus dem Elisense Spa. Die Tiroler Restaurantstuben mit gemütlichen Eckbänken, Zirbenvertäfelungen und Holzschnitzereien sind so ganz anders als der Rest des modern designten Hotels – aber auch sehr gemütlich und passend. Denn das Verwurzelte, Regionale und Traditionelle steht offenbar auch in der Küche im Mittelpunkt. Kalb-, Rind- und Schweinefleisch kommen häufig aus der hoteleigenen Landwirtschaft, wie man uns mitteilte. Das begeisterte gleich meinen Mann, der besonders auf gute Qualität und Regionalität großen Wert legt. Aber auch Vegetarier werden herzhaft eingekocht – und das kam mir sehr zugute. Die passende Rotwein-Begleitung stammte aus der ausgezeichnet sortierten Weingalerie des Hauses. Danach zogen wir uns zurück in unsere Penthouse-Suite.
2 Seelen auf Höhenflug
Und was wartet morgen auf uns? Für das Langschläfer-Frühstück können wir uns bis um 11 Uhr Zeit lassen und danach starten wir zu einer „Seelenwanderung“ in den Hochgebirgs-Naturpark Zillertal mit seinen markanten Bergen, wilden Schluchten und reißenden Gebirgsbächen. Mein Mann hat für die nächsten Tage auch eine Biketour in die Almenregion geplant. OK, sagte ich, aber auf den Berg lassen wir uns von der Bahn „huckepack“ nehmen. Oder noch besser: Wir genießen es, einmal keine Entscheidung im Voraus treffen zu müssen. Der Montag kommt eh rasch genug.